Kolumne: Wenn der Arzt nicht findet was dir fehlt und Google alles besser weiß!?

by Tascha
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ÄRZTE ! Gibt man den Begriff bei Google ein springen einem mindestens 1 Millionen Top- Ärzte für jedes Weh-Wechen entgegen. Man kann quasi frei wählen, selbst die Postleitzahl kann man eingeben und wenn man nicht gerade auf einem abgelegenen Bauernhof wohnt, findet man auch mindesten 33, 5 Ärzte die quasi deine Nachbarn sind. WUNDERBAR ? Geht so, denn mir fallen da mindesten 99, 5 Gründe ein, warum ich Ärzte nicht so  mag, ihnen nicht vertraue und irgendwie immer zunächst eine Ausrede finde, warum der Besuch noch nicht nötig ist.

Ich betone hier ganz klar (für alle die direkt den Schreikrampf  a la : Ärzte retten Leben etc bekommen ):

Es ist meine persönliche Meinung und diese resultiert aus meinen kürzlich entstanden Erfahrungen, die mir persönlich so passiert sind und mich dazu bringen ein wenig überspitzt über diese Art Spezie herzuziehen.

Nun ja, jeder von uns kennt den Moment in dem uns klar wird , dass die selbst recherchierte neue Heilkunst, die selbsgemixten Kräutersammlungen und die Theorie wenn´s nicht schmeckt, hilft es , keinerlei Wirkung mehr zeigt. Woraufhin wir noch mindestens einen Tag aushalten, an dem es bestimmt jetzt besser werden muss, weil wir doch so fest daran glauben.

Weit gefehlt : Nun gehe ich also zum Arzt : bei normalen Weh-Wehchen dann also erstmal zum Hausarzt (bei dem ich auch unter Druck mal irgendwann so einen Schrieb bekritzelt habe, in dem darauf hingewiesen wurde, dass ich immer erst mal hier auf der Matte antanzen muss ) Ja ja , ein Hoch auf die freie Arztwahl. Pustekuchen. (habe ich doch schon beim kleinsten Verstoß Post von meiner Krankenkasse bekommen, in der ich verwarnt werde, doch bitte zunächst meinen „gewählten“ Hausarzt zu konsultieren). Und wenn nicht ? Werde ich dann nicht behandelt ?

Weiter im Ablauf: Nun sitze ich am Dienstag ( Montags halte ich zwischen den „Doc-Holiday-Liebhabern einfach nicht aus ) im Wartezimmer. Ich habe brav um 08:00 Uhr an der Tür gekratzt und war die Erste. Prima, dann komme ich sicher gleich dran. – 2 Stunden später wird mir bewusst: dem ist nicht so. Die Oma neben mir mit Rollator (hat auch keine besseren Karten als ich ) und lässt ihren Unmut freien Lauf in dem sie lauthals verkündet:

„da sie in diesem Zimmer nicht sterben möchte – geht sie jetzt wieder Heim“.

Nun gut, mir ist das auch irgendwie lieber, denn mein erste Hilfe Kurs ist echt lange her und außerdem habe ich so die Hoffnung Minimum ne Stunde früher dran zu kommen. Verdammt, bin ich ein Unmensch. Wird man hier- hier beim Arzt.

Endlich mein Name und ich stolziere frohen Mutes ins Zimmer der Ärztin (hab ich mir meine Symtome so schön als Pinnwand ins Gehirn getackert) weiß ich nun irgendwie schon kaum noch, warum ich überhaupt hier bin.

Ach ja, da war ja was : Wie kann ich Ihnen helfen :  Ich beschreibe (für mich in einem Ärzte ähnlichen Jargon) denn dank Google kenne ich schon fast die Diagnose ). Die Antwort : Ich schreib ihnen da mal was für auf.  Für was? Was habe ich denn jetzt? Ich wurde doch garnicht untersucht. Kann ich bitte irgendwie mein Pipi  da lassen und mein Blut spenden ?  Okey , auf Nachfrage wird das dann doch erledigt mit dem Hinweis, es wird nicht geglaubt das man dort was findet. (Man glaubt irgendwie auch nicht, das ich was habe)  Dann noch die Frage ob ich arbeiten kann oder möchte?  Ja möchte ich, denn wenn ich ersthaft krank wäre , hätte ich die 3 Stunden in ihrem Wartezimmer sicher nicht überlebt.

Ich gehe, deprimiert und unbefriedigt denn ich habe Schmerzen. Aushaltbar aber kontinuierlich.

Step 2 : 2. Besuch mit dem Hinweis ich habe noch die gleichen Beschwerden : nun der Rat aller Räte (oder Ratschläge)  : dann sollte sich das ganze mal der Fachmann angucken. Super warum komme ich nicht gleich zum Fachmann. Aber gut, ich bin voller Hoffnung, denn durch Google habe ich jetzt mindestens eine ansteckende Krankheit die akut schwer zu finden ist. Symptome : Passen alles perfekt zu mir. Ich fühle mich irgendwie kränker als vorher.

Step 3 : Der Facharzt: Ich hab natürlich keinen Termin und besuche den Arzt in der allgemeinen Sprechstunde, die wie so oft um 08:00 Uhr beginnt. Ich kratze wieder an der Tür, bin die Erste, aber warte und warte.

Ich bin mittlerweile geübt darin, schließlich habe ich mir die letzten 5 Gala- Zeitschriften nicht gekauft und habe hier jetzt einiges an Gossip aufzuholen. Thats my Life.

Endlich mein Name: Glückgsgefühle: Der erste Satz : Gut, dass sie hier her gekommen sind, der Hausarzt kann sowas auch nicht feststellen. Soso. Irgendwie fühle ich mich aber besser. Es werden diverse Tests gemacht, ich fühle mich gut aufgehoben. Ich stelle 100 Fragen (allerdings nicht die, die ich mir dank Google eigentlich angeeignet hatte) und bekomme Antworten , die ich allerdings kaum Zuhause angekommen nicht mehr richtig zusammen bekomme. Also Google ich einfach mal die Fetzten die ich verstanden habe und mache mir wieder mal mein eigenes Bild.

O man, jetzt ist es sicher, ich gebe bald den Löffel ab.

Diagnose: Ihnen fehlt so (?) nichts- das könnte a) bis 135) sein. Danke lieber Arzt und soll ich mir davon jetzt was aussuchen, bis ich völlig durch mit dem Thema bin. Aber trotzdem soll ich irgendwas (Vorzugsweise ein Medikament) vorsichtshalber nehmen. Vielleicht geht es nur mir so, aber ich möchte vom Arzt keine Aussagen die ich Zuhause noch hinterfragen muss, die mir soviel Spielraum lassen, dass ich tatsächlich denke meines Eigendiagnose wäre die richtige.

Langsam denke ich , ich bin ein wenig Gaga im Kopf, vielleicht doch lieber dieser andere Arzt , der für Körper und Seele ? Erstmal nicht. Googeln habe ich nämlich langsam auch kein Bock mehr.

Eine Woche später, nach 2 Wochen Schmerzen , habe ich nichts mehr.  Warum ? Keine Ahnung, geholfen hat mir der Arzt nun auch nicht und sicher ob er was gefunden hätte, wenn es was wäre, bin ich mir auch nicht.

Was heißt das: ich gehe zu einem anderen Arzt . ( ist ne Maßnahme) Es muss doch noch welche geben, die ein wirkliches Interesse daran haben, herauszufinden, was man denn tatsächlich hat. Denn nicht immer ist es wie bei mir ein „Weh Wehchen“, nicht immer hat man das Glück, nicht wirklich krank zu sein und dann wenn es soweit ist, möchte ich bitte zu einem Arzt, der mir hilft und zwar meinem Kopf, Körper und meiner Seele.

Weil wir euch (Ärzte) vertrauen müssen, was bleibt und denn anderes übrig- wir sind ein wenig hilflos und Google kann viel , kann aber auch viel schlimmer machen.

Ich habe noch soviele Beispiele: wie Z.B die Notaufnahme in der du eine Nummer wie beim Schlachter ziehst, die dir aber nichts bringt wenn niemand beim Empfang sitzt oder aber der Arzt der zu mir sagt, ich behandel keine neuen Patienten:-, wenn es so schlimm sein sollte,  gehen sie doch ins Krankenhaus. (herzlichen Glückwunsch)

Ich hoffe inständig das meine Erfahrungen Ausnahmen sind, dass einige Freunde Ausnahmen sind und man einfach nur die schlechten ausgesucht hat.

Weiter hoffe ich, ich  bin hier niemanden auf den Schlips getreten, ich finde es wichtig darüber zu sprechen, das auch bei den Ärzten nicht immer alles richtig läuft, dass es viele gute aber auch einige schlechte Ärzte gibt.

Wie geht es euch mit Ärzten ?

Ende gut alles gut! 

*ausgekotzt by me

Eure Tascha

 

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20 comments

Stephan Dezember 10, 2017 - 21:39

Hallo Melanie, einfach ein geiler und überspitzter Artikel aus deiner schönen Feder. Ja es ist wirklich so, wie du es beschreibst. Arzt kann und will nichts finden. Du wirst mit einem Medikament ruhig gestellt und der Arzt hofft das es dir danach besser geht (Provision bekommt er darauf auch noch) Bei Privatpatienten wird von Herz bis Nieren alles untersucht. Egal was du hast, es ist nicht schlimm, wenn du das oder jenes nimmst. Gut beim Facharzt nehmen die sich ein bisschen mehr Zeit, aber trotzdem bekommen die nicht mehr Geld (außer die schieben dich in eine Röhre). Ich kann nicht so viel schreiben, wie ich schimpfen könnte, deshalb lasse ich es lieber. Aber dein Beitrag war sehr unterhaltsam

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